DAS BUCH DER KÖNIGREICHE

Universelles Fantasy Pen-and-Paper Rollenspiel Setting

Herrscher: König und Adel

Königshaus, Hochadel, niederer Adel und Landadel im Königreich Teros-Saral

Stolz und selbstbewusst präsentiert sich der König Tariek Terosgael in dieser Illustration vor dem Rat der Edlen.
Seit vielen Generationen herrscht das Adelshaus Terosgael über das Königreich Teros-Saral. Heute lenkt König Tariek Terosgael die Geschicke.

Die Herrschaftssysteme und Gesellschaften der Königreiche meines Settings für das Pen-and-Paper Rollenspiel unterscheiden sich teilweise sehr. Das hier beschriebene Feudalsystem im Königreich Teros-Saral überschneidet sich naturgemäß nur wenig mit der Herrschaftsstruktur des Belegornlandes oder eines Bergkönigreichs. Gut zu erkennen sind diese jeweiligen Unterschiede bereits in den Kurzcharakterisiken der Königreiche.

König Tariek Terosgael regiert sein Königreich seit einigen Jahren souverän. Die Königslinie reicht eintausend Jahre zurück und ist durch Verheiratungen mit dem Hochadel des Landes weitverzweigt verflochten. Die sogenannten Burggrafen – alle dem Hochadel zugehörig – verwalten für den König die sechs Grafschaften des Königreichs. Nur eine Stadt – die Hauptstadt Teros – ist keiner Grafschaft angegliedert. Teros ist der Sitz des Königshauses und Verwaltungszentrum des Königreichs. Der Rat der Edlen berät in der königlichen Burg. In den Diensten der Burggrafen stehen Männer aus dem niederen Adel, häufig Bannerherren, die wiederum im Grafschaftsgebiet kleine Burgen und Befestigungen unterhalten und die Sicherheit des ihnen anvertrauten Gebiets garantieren. Die Bannerherren setzen dabei vielfach auf die Unterstützung von Gutsherren, die dem Landadel entstammen und in der Region fest verwurzelt sind. Zum Hochadel zählen sich zwölf Familien, dem niederen Adel gehören ungefähr fünfzig an und die Zahl der Landadelfamilien beläuft sich auf circa einhundert.

Zwölf Häuser des Hochadels

Hauptstadt Teros

Adelshaus Terosgael

Auf dem Königswappen ist ein Turm unter einer Krone auf blauem Grund zu sehen.
Seit vielen Jahrhunderten bildet das Familienwappen der Terosgael eine Einheit mit dem Wappen des Königreichs Teros-Saral.

Dieses Adelsgeschlecht lässt sich eintausend Jahre in die Vergangenheit nachverfolgen und ist der Samen des Königreichs Teros-Saral. Ihre Siedlung Teros gründeten sie inmitten des fruchtbarsten Landstrichs des Königreichs. Seit über 600 Jahren stellt die Familie den König. Derzeit ist König Tariek Terosgael, Sohn des Andir Terosgael, in Amt und Würden. Danach hatte es kurzzeitig im Jahr 594 n. G. d. K. nicht ausgesehen. Denn der Halbbruder seines Vaters, sein Onkel Lewelion Terosgael, hatte im Untergrund eine starke Allianz mit dem Ziel geschmiedet, ihn, den damaligen Thronfolger, zu beseitigen. Nach Enttarnung des Komplotts wurde Lewelion Terosgael knapp außer Sichtweite der Stadt Tar-Garvon auf dem Weg zur Stadt Saral von Königstreuen gestellt. In Saral erwarteten sie Sympathien und sogar Unterstützer. Sie wollten die breite Unzufriedenheit der Bevölkerung und des Landadels nutzen, um nach der Aufdeckung ihrer Intrige offen gegen das den Süden unterjochende Königshaus vorzugehen. Mit nur einer Handvoll Männer konnte der Krieger Ean Fingal die Verräter außer Sichtweite der Stadt am Übersetzen über die Ivlis hindern und trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit in einem hitzigen Kampf töten. Heute sitzt der König Tariek Terosgael fest auf seinem Thron und erfreut sich seines Nachwuchses. Seine älteste Tochter Juliana Terosgael hat in das Adelshaus Berillac eingeheiratet und ist sein Lieblingskind, dem er nach wie vor kaum einen Wunsch versagen mag. Mit Stolz blickt er natürlich auch auf seinen ältesten Sohn Ean Terosgael, der sich prächtig und stattlich entwickelt und das Mannesalter erreicht hat.

Adelshaus Berillac

Das Wappen zeigt einen gekrönten Luchs auf schwarzem Grund.
Familienwappen Berillac

Die Familie Berillac aus der Hauptstadt Teros ist eine der bedeutendsten Aristokratenfamilien des Königreichs. Zahlreiche königliche Ratgeber sowie Amts- und Würdenträger sind aus dieser Blutlinie hervorgegangen. Einige Ahnen haben die Geschicke des Galith-Tempels entscheidend mitgeprägt: wie der siebte Hohepriester Brandil Berillac, der sich als Baumeister einen Namen gemacht hat und im gesamten Königreich zahlreiche Schreine und Tempel errichten ließ. Selbst knapp 500 Jahre nach seinem Wirken ist er noch vielen Menschen ein Begriff. Verschachtelte Verwandtschaftsverhältnisse mit der Aristokratie des Königreiches sowie die Besetzung relevanter Ämter mit Familienangehörigen konnten die Bedeutung des Geschlechts bis heute immer aufs Neue festigen. So ist der Neffe Nathanian Berillac des Familienoberhauptes Sir Leowin Berillac Ministeriale am Gerichtshof zu Teros. Und vor nicht allzu langer Zeit ist ein besonderer Coup Gesprächsthema auf den Straßen der Städte gewesen: Leowin Berillac konnte im Jahr 622 n. G. d. K. die Heirat seines Erstgeborenen Arthor Berillac mit Juliana Terosgael, der ältesten Tochter des Königs Tariek Terosgael, feiern. Über den Werdegang und die Pläne des Vaters für den nur wenige Jahre jüngeren Bruder Gilric Berillac wird seitdem fleißig spekuliert.

Adelshaus Thiagart

Goldene Harfen und Lavendel führt das Adelshaus Thiagart im Wappen.
Familienwappen Thiagart

Der berühmteste Vorfahr der Familie Thiagart war der gleichnamige Heerführer, der durch gewonnene Schlachten dem Geschlecht der Terosgael im Norden zur Vorherrschaft verhalf. Seitdem haben sich viele seiner Nachfahren für eine Offizierslaufbahn im königlichen Militär entschieden und eine ungeschriebene Familientradition der Thiagart begründet. Das Vermögen investierte die Familie bereits vor Gründung des Königreichs wohlbedacht in einige Landgüter und setzte dabei auf die Produktion von Lavendel. Aufblühende Kultur und Heilkunst im Königreich Teros-Saral verlangten binnen weniger Jahrzehnte ein Mehrfaches des bis dahin angebauten Lavendel und machten die Familie vermögend: Das Familienwappen entstand in der noch heutigen Form. Am Ende einer langen Ahnenreihe steht heute Sir Forwin Thiagart, der bereits als Knabe fasziniert vom Militär war und frühzeitig eine militärische Laufbahn begann. Nach zwei Jahrzehnten Dienst in unterschiedlichen Regimentern und Standorten, nach einigen blutigen Kämpfen, hartem Drill und Taktik- und Strategieschulungen an der Königsburg zu Teros wurde er schließlich im Jahre 618 n. G. d. K. zum Kommandanten des Regiments des in der Hauptstadt stationierten Militärs ernannt.

Adelshaus Achatusk

Im Zentrum des Wappens der Familie Achatusk stehen ein Rabe und zwei Bärentatzen.
Familienwappen Achatusk

Stadt Aran

Nach der Eroberung des Siedlungsgebietes des Araner Stammes und ihres Herrschaftssitzes Aran durch die Krieger der Terosgael aus Teros wurde ein Cousin des Familienoberhauptes des Geschlechts Terosgael als Statthalter bestimmt. Seine Nachfahren bildeten in den folgenden Jahrhunderten die eigene Hochadeldynastie Achatusk und begründeten die Grafschaft Aran. Bis heute stellt das Geschlecht Achatusk den Burggrafen zu Aran mit dem heutigen Familienvorstand Burggraf Sir Akin Achatusk.

Dorf Garas

Adelshaus Anagon

Das Wappen der Familie Anagon zeigt einen Degen und gelbe Blüten auf rotem Grund.
Familienwappen Anagon

Ein Mann namens Anagon begründete die Dynastie der Familie Anagon im Jahre 221 n. G. d. K., als er für seine Verdienste für die Hauptstadt Teros vom König in den Adelsstand gehoben wurde. Mit seiner Auszeichnung erhielt er eine Prunkwaffe – einen Degen. Dieser fand sich deshalb bald im neuen Familienwappen wieder. Die gelben Blüten des Wappens haben ihren Ursprung in dem herrschaftlichen Anwesen der Anagons, das von einer Mauer umschlossen war. Das Eingangsportal in dieser Mauer war von einer Kletterranke mit kleinen, herrlich gelb strahlenden Blüten umrahmt. Als Kontrastfarbe dazu wählte Anagon ein kräftiges Rot. Seine Nachfahren gelangten in unterschiedliche, angesehene Positionen des Königshauses und der Stadt und brachten ihr stattliches Einkommen in unterschiedliche Geschäfte ein. Sie kauften Land, Häuser und Anwesen. Eine geschickte Heiratspolitik ebnete ihnen den Weg bis in den Hochadel. Die Eltern des heutigen Familienoberhauptes Sir Beorn Anagon namens Gilbert Anagon und Thela Anagon, die einer aufstrebenden Kaufmannsfamilie entstammte, mehrten noch weiter den Einfluss. Und das Vermögen der Familie wuchs durch die Erbschaft der Thela Anagon geradezu ins Unermessliche. Beorn Anagon hat nach dem plötzlichen Tode seiner Eltern, die einem Mordanschlag zum Opfer fielen, seinen Stammsitz von Teros nach Garas verlagert und sich vollkommen aus der Öffentlichkeit und sogar aus dem Rat der Edlen zurückgezogen. Selbst zu Verwandten wie seiner jüngeren Schwester Amelie Anagon ist der Kontakt vielfach abgerissen. Seinen Neffen, einen Paladin, hat er nie kennengelernt.

Stadt Brias

Adelshaus Xandain

Ein Widder auf einem Felsen unter einem Morgenstern auf blauem Grund ist das Wappen der Familie Xandain.
Familienwappen Xandain

Die Stadt Brias kann sich auf ihre Fahne schreiben, dass ihre Bewohner bereits vor Gründung des Königreichs die Bergbautechnik erfunden hatten. Diese hat sich über die Jahrhunderte bis heute nicht viel weiterentwickelt, machte die herrschende Sippe Briasan aber wohlhabend und lockte hungrige und Sicherheit suchende Menschen an. In Gruben und Minen, an Waschplätzen, in den Schmelzen und vielen weiteren Orten wurden Männer und Frauen benötigt. Das Geschlecht der Briasan konnte frühzeitig ihren Stammsitz und ihre Stadt befestigen, die kulturelle und militärische Entwicklung ging hier jedoch deutlich langsamer voran als in anderen Landesteilen wie beispielsweise in Teros oder Aran. Das Leben in einfachsten Behausungen im zugigen, kühlen Klima von tausend Höhenmeter, die gefährlichen, ungesunden Arbeiten, das schlechte Nahrungsangebot, mangelnde Hygiene und Armut ließen große Teile der Bevölkerung leiden. Alleine eine kleine Elite profitierte ungemein von dem Reichtum, den hunderte von Menschen aus den Bergen schlugen. Zuerst auf Augenhöhe mit der heutigen Hauptstadt Teros, musste sich Brias dem Widersacher schließlich unterwerfen. Die Terosgael aus Teros führten neben den eigenen Kriegern die des eroberten Arans und Van Arlans in einer Allianz vor die Tore Brias und hungerten es aus. Die einfache Bevölkerung revoltierte und erschlug den Regenten Gereon Briasan, seine Verwandten und verbliebenen Getreuen. Der Anführer der Revolte namens Xandain, ein erstaunlich kluger und gebildeter Schmied, öffnete den Terosgael die Tore und schwor ihnen die Treue. Dieser Schwur wurde durch Geiseln bestärkt und Xandain der Statthalter von Brias. Sein als Geisel in Teros aufgezogener Sohn Borne heiratete später eine Tochter des berühmten Feldherren Thiagart aus Teros. Unter der schützenden und wohlwollenden Hand der Terosgael und des ruhmreichen Thiagart kehrte Borne, Sohn des Xandain, nach Brias zurück und übernahm die Verwaltung der Stadt. Seine Nachfahren begründeten die in den folgenden Jahrzehnten stark prosperierende Hochadeldynastie Xandain und bekamen den erblichen Titel Burggraf zu Brias verliehen. Am Ende einer weit über 600 Jahre zurückreichenden Ahnenreihe steht heute Burggraf Sir Alan Xandain.

Stadt Van Arlan

Adelshaus Duir

Wappen aus der Stadt Van Arlan: Vor einer prächtigen Eiche steht ein Einhorn.
Familienwappen Duir

Lange vor Gründung des Königreichs soll ein Einhorn dem Begründer des Geschlechts Duir nach verlorenen kriegerischen Auseinandersetzungen im Wald einen sicheren Siedlungsplatz gezeigt haben. Die Siedlung wuchs schnell an, wurde zu einer Stadt und rühmte sich bald als Lieferant für das beste Bauholz weit und breit. Die Duir unterwarfen sich in den Kriegswirren vor der Gründung des Königreichs dem dominierenden Geschlecht der Terosgael in Teros und bewahrten damit ihre Stadt vor dem Unbill des Krieges. So lockte Van Arlan vor und nach der Gründung des Königreichs zahlreiche heimatlose und suchende Menschen an. Nach dem ersten Bauboom Mitte des zweiten Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung nochmals stark an. Stolz führt heute am Ende einer langen Ahnenreihe Burggraf Sir Adunios Duir eine prächtige Eiche sowie ein Einhorn im Wappen.

Stadt Tar-Garvon

Adelshaus Aletur

Das Wappen des Geschlechts zeigt eine Stadtburg unter einem Bergadler vor einem Fluss auf blauem Grund.
Familienwappen Aletur

Die Stadt Tar-Garvon ist seit vielen Jahrhunderten die Heimat des Adelsgeschlechts Aletur, das gesellschaftlich am unteren Ende des Hochadels steht. Die Ländereien sind vergleichsweise klein, bevölkerungsarm und die Grafschaft ist militärisch ein Mittelgewicht. Alleine die exponierte Lage der Stadt Tar-Garvon am Fluss Ivlis und damit Tor zum reichen Kernland des Königreichs rückte die Stadt und das ihr vorstehende Geschlecht Aletur immer mal wieder in den Blick der Mächtigen. Fast unbemerkt bildete die Stadt eine wohlhabende Kaufmannsschicht heraus, von dessen Steuern die Aletur bis heute unheimlich profitieren. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich verstärkt Rivalitäten mit dem Geschlecht Achatusk ergeben, da die Anstrengungen der Aleturs für ihren eigenen Hafen in Aran als missliebige Konkurrenz wahrgenommen wird. Am Ende ihrer stolzen Ahnenreihe, die verwandtschaftliche Beziehungen sowohl zu Geschlechtern des Nordens und Südens zeigt, steht heute Burggraf Sir Toriel Aletur.

Adelshaus Keldarad

Bär und Trompete auf blauem und rotem Grund bestimmen das Familienwappen.
Familienwappen Keldarad

Im Jahr 284 n. G. d. K. wurde ein in dem recht unbedeutenden Nest Salith geborener Gefolgsmann des Königshauses als Abenteurer und Diplomat östlich des Teros-Walls in die Stadt Modrock gesandt. Dank seiner geschickten Verhandlungen konnte das lange von Feindseligkeit geprägte Kapitel zwischen dem Königreich und der Stadt in der Gorlonmarsch geschlossen, Handelsbeziehungen ausgelotet und zaghaft geknüpft werden. Bis zum Jahre 315 n. G. d. K. besuchte der Diplomat Modrock mehrfach, lebte dort über Jahre und wagte von der Felseninsel aus weitere Etappen in den Osten und Nordosten. So erlebte er den Untergang der Xavier, die Unberechenbarkeit der barbarischen Belegorner und die Fremdheit des Naturvolks der Waldkönigreiche Dagorthans. Im hohen Alter wurde Keldarad vom König in Teros in den Adelsstand gehoben. Sein im heimatlichen Salith geborener Sohn Brenan hatte seinen Vater frühzeitig nach Modrock begleitet und sich von der Begeisterung anstecken lassen. Im Gegensatz zu seinem Vater nutzte er nach dessen Tod seine guten Beziehungen zum Thari Modrocks jedoch insbesondere für eigene Handelsgeschäfte und weniger für Entdeckungen und Abenteuer. Mit viel Geschick wusste er Einfluss auf die Stadtpolitik zu nehmen und Maßnahmen zum Ausbau seiner eigenen Monopolstellung zu forcieren. Damit legte er den Grundstein für ein beachtliches Vermögen. Seinen Lebensabend verbrachte Brenan, Sohn des Keldarad, in einem imposanten Anwesen in der Stadt Tar-Garvon. Seit dem Jahre 365 n. G. d. K. kennt man deshalb landläufig das Adelsgeschlecht als in Tar-Gavon ansässig. Heute steht der im Jahre 590 n. G. d. K. geborene Sir Tahír Keldarad dieser Aristokratenfamilie vor.

Stadt Saral

Adelshaus Bardray:

Der Saraler Lindwurm steht im Zentrum des Familienwappens.
Familienwappen Bardray

Bis zum Jahre 594 n. G. d. K. konnte sich das ursprünglich in Teros ansässige Geschlecht der Bardrey noch nicht zum Hochadel des Landes zählen. Zwar immer gut verheiratet und mit Verwandtschaft zu angesehenen Adelsfamilien im nördlichen Landesteil, fehlte der Familie stets das Land, Rechte und Gold, um auf Augenhöhe mit den wirklich Mächtigen des Reiches zu gelangen. Sir Raimund Bardray war schließlich in diesem Schicksalsjahr Nutznießer des tiefen Falls des Hauses Saralis zu Saral, als ein von Lewelion Terosgael, Onkel des damaligen Thronanwärters und heutigen Königs Tariek Terosgael, initiiertes Komplott aufgedeckt wurde. Dieses hatte zum Ziel, den Thronanwärter zu beseitigen und den Einfluss des Südens zu stärken. Nach Enttarnung der Intrige, in die der damalige Burggraf Mandir Saralis aus Saral eingeweiht gewesen war, wurde Lewelion Terosgael knapp außer Sichtweite der Stadt Tar-Garvon auf dem Weg zur Stadt Saral von Königstreuen gestellt. In Saral erwarteten sie Sympathien und sogar Unterstützer. Sie wollten die breite Unzufriedenheit der Bevölkerung und des Landadels nutzen, um nach der Aufdeckung ihrer Intrige offen gegen das den Süden unterjochende Königshaus vorzugehen.

Der geflohene Uriel Saralis ist heute trotz seiner misslichen Lage einer stattlicher Krieger.
Die vielen Jahre im Verborgenen haben ihm keineswegs geschadet: Der gealterte Edelmann Uriel Saralis ist heute ein respektierter Mann unter Rebellen und Gesetzlosen.

Mit nur einer Handvoll Männer konnte der Krieger Ean Fingal die Verräter außer Sichtweite der Stadt am Übersetzen über die Ivlis hindern und trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit in einem hitzigen Kampf töten. Das in Ungnade gefallene Familienoberhaupt Mandir Saralis wurde eingekerkert, starb unter ungeklärten Umständen und verlor mit dem Burggrafentitel zu Saral sein gesamtes Hab und Gut. Als Königstreuer wurde Sir Raimund Bardray in den Süden nach Saral gesendet und dort als Nachfolger des Burggrafen eingesetzt. Die Angehörigen und Bediensteten des Adelsgeschlechts Saralis wurden vertrieben. Es gab einige Verletzte und Tote. Der damals Jugendliche Uriel Saralis – Spross des Mandir Saralis – entzog sich Vergeltungsmaßnahmen durch Flucht. Burggraf Sir Raimund Bardray hat in den vergangenen Jahren mit Entschlossenheit und Härte seine Grafschaft verwaltet, um seinen Anspruch zu festigen. Das ist nicht immer und überall auf Liebe gestoßen. Zumal er sein bislang unspektakuläres Wappen, das aus unbedeutenden Elementen wie beispielsweise einer Tanne bestand, aufwertete: Zur Verärgerung manch Einheimischer wählte er den dafür berühmten Saraler Lindwurm. Dieses drachenverwandte Geschöpf soll einst in einer Höhle unweit der Stadt Saral gelebt haben.

Adelshaus Tanimas

In der bedeutendsten Stadt des Südens und der zweitgrößten des Königreiches blickt das Geschlecht Tanimas auf eine lange Ahnenreihe zurück, die bis weit in die Zeit vor Gründung des Königreichs zurückgeht. Noch nicht dem Hochadel angehörend stellten sie sich in den Kriegswirren frühzeitig auf die Seite des stärkeren Nordens und blieben einigermaßen verschont. Über die Jahrhunderte festigten die Tanimas durch geschickte Heiratspolitik ihre Position in Saral. Und das Eigentum an einigen Parzellen in und um Saral herum stellte sich im prosperierenden Königreich schnell als großes Glück heraus: Das Eigentum an einer Silbermine bildete das Fundament für die Anhäufung eines enormen Vermögens und den Aufstieg in den Hochadel. Gegen den Widerstand des Geschlechts Saralis, die in ihrer Stadt ihre uneingeschränkte Vormachtstellung verteidigen wollten. Daraus entwickelte sich eine über Jahrhunderte gepflegte Rivalität, mal stärker und mal weniger stark spürbar. Heute steht Sir Brocius Tanimas seiner Aristokratenfamilie vor und erlebte mit Genugtuung im Jahr 594 n. G. d. K. den tiefen Fall des Burggrafen Sir Mandir Saralis. Darüber hinaus gelang ihm der Schachzug, mit dem neu eingesetzten Burggrafen Sir Raimund Bardray eine Heiratsvereinbarung ihrer Nachkommen abzuschließen.

Stadt Waless

Adelshaus Udonn

Ein Saraler Pferd steht im Zentrum des Familienwappens Udonn..
Familienwappen Udonn

Dass sich die Familie Udonn mit ihrem Sitz im kleinen Waless zum Hochadel zählen darf, liegt nicht in ihrem großen Landbesitz begründet. Denn die weitreichenden Ländereien sind größtenteils karg, steinig, nährstoffarm, vielfach hügelig und unwirtlich. Ungeeignet für den Ackerbau. In keiner anderen Grafschaft ist die Bevölkerungsdichte dermaßen gering und die Armut in der einfachen Bevölkerung so groß. Dafür haben die Udonns vor Jahrhunderten wilde Pferde und Ponys eingefangen, gezähmt und gezüchtet und sind bis heute die größten Züchter für die unter den Namen Saral-Pferde und Saral-Pony gehandelten Tiere. Das hat ihnen ein Vermögen eingebracht und die Aufmerksamkeit des Königshauses geweckt. Die in den Rat der Edlen berufenen Udonns mussten sich in den Jahrhunderten trotzdem immer wieder Beleidigungen und Herabwürdigungen anderer Geschlechter aussetzen. Die Vorurteile insbesondere des städtischen, kultivierten Adels gegenüber einem vermeintlich ungehobelten Pferdebauern sitzen tief und haben an vielen Stellen in der Gesellschaft Keile zwischen die Menschen getrieben. Heute blickt Burggraf Sir Guibert Udonn selbstbewusst auf eine lange Ahnenreihe zurück, obwohl oder vielleicht gerade weil diese nur wenige verwandtschaftliche Beziehungen zum Hochadel des Nordens aufbauen konnte. Mit dem ursprünglich aus Teros stammenden Sir Raimund Bardray und jetzigen Burggrafen zu Saral pflegt er seit dessen Einsetzung und Vertreibung der Familie Saralis eine fast offen geführte Feindschaft.