DAS BUCH DER KÖNIGREICHE

Universelles Fantasy Pen-and-Paper Rollenspiel Setting

Geschichte und Zeitrechnung

Wurzeln der Kultur im Königreich Teros-Saral

Die Landstriche des heutigen Königreichs Teros-Saral aus DAS BUCH DER KÖNIGREICHE blicken auf eine bewegte, mehr als eintausend Jahre währende von Unruhen und Kriegen geprägte Geschichte zurück. Heute schreiben wir das Jahr 624 nach Gründung des Königreichs.

Vor eintausend Jahren im Norden

Viele Jahrhunderte vor der Gründung des Königreichs Teros-Saral im Jahre 0 siedelte im nördlichen Landesteil ein mit den Teros konkurrierender Volksstamm, der den Namen Luthaís trug. Die Luthaís lebten sehr ursprünglich, einfach, glaubten an Naturgötter und -geister, wohnten ländlich, verbrannten ihre Toten nicht, sondern bestatteten sie in Hügelgräbern und Höhlen. Eine einzige Kultstätte und zugleich imposantes Bauwerk von überregionaler Bedeutung brachten die Luthaís hervor: den Tempel der Erdgöttin Gwladeyr. Dieser in den Berg gebaute und viele Jahrhunderte genutzte Tempel wurde im Jahr 180 v. G. d. K. aufgegeben und liegt heute als vergessene Ruine im Arachás-Wald. Eines der wenigen Relikte einer vergangenen Kultur, die sich im Machtkampf den Teros, die eine städtische Zivilisation entwickelten, als mehr und mehr unterlegen herausstellte.

Urbanisierung durch das Volk der Teros

Städte wie Teros (*453 v. G. d. K.), Aran (*432 v. G. d. K.), Van Arlan (*407 v. G. d. K.), Tar-Garvon (*380 v. G. d. K.) und Brias (*288 v. G. d. K.) manifestierten die Machtansprüche der dem Volk der Teros angehörenden Clans. Die Gründung dieser Städte beendete die Blütezeit der Luthaís und leitete einen massiven Verdrängungsprozess ein. Aber auch zwischen den von regionalen und lokalen Clanchefs angeführten, prosperierenden Städten und Siedlungen entwickelten sich Rivalitäten und unregelmäßig aufflammende Konflikte. Schließlich konnte sich der in der Stadt Teros ansässige Clan Terosgael innerhalb von wenigen Jahren durchsetzen und konkurrierende Städte und ihre Clans unterwerfen: Aran im Jahre 153 v. G. d. K, Van Arlan im Jahre 151 v. G. d. K, Brias im Jahre 146 v. G. d. K. und schließlich Tar-Garvon im Jahre 139 v. G. d. K.

Endgültige Vertreibung der Luthaís

Diese Einigkeit der Teros führte mit Leichtigkeit zur totalen Zerstörung des Lebensraums der Luthaís, die in unwirtlichere Gegenden bis hinauf in das hohe Gebirge verdrängt wurden. Dort stießen sie auf ein noch ursprünglicheres Volk, das sich an die Elemente der Berge und das überaus harte Leben angepasst hatte: die Bathar. 112 Jahre vor Gründung des Königreichs Teros-Saral waren die unterschiedlichen Volksstämme Luthaís und Bathar zu einem neuen Volk der Luthaís-Bathar vereint und gründeten ihr Bergkönigreich.

Das Verlangen nach dem Süden

Im Jahre 98 v. G. d. K. gab es am Fluss Ivlis, der Südgrenze des Herrschaftsgebiets der Teros, wachsende Interessenkonflikte mit Siedlungen des teils uneinigen Volksstammes Saral. Es folgten kriegerische Auseinandersetzungen sowie brüchige Friedensverträge und Abkommen. Eine längere Pause trat nach der Anexion eines größeren Landstrichs südlich der Ivlis durch das Volk der Teros ein. Doch nach einem Aufstand der Saral unter Führung des Geschlechts Saralis und hohem Blutzoll der Teros stellten diese im Jahre 72 v. G. d. K. eine enorme Streitmacht auf, setzten über die Ivlis und drangen tief in das Territorium der Saral ein. Die bedeutendste Stadt namens Saral, beherrscht vom einflussreichen Geschlecht Saralis, konnte sie zwar nicht einnehmen, dafür aber die Stadt Waless, weitere Siedlungen und dringend benötigte Ressourcen.

Die Not des Volkes Saral

Die Lebensbedingungen in den siebzig Jahren vor Gründung des Königreiches Teros-Saral waren für die Bewohner des südlichen Landesteils äußerst widrig: aufgrund von kriegerischen Scharmützeln, Nahrungsmangel und großer Rechtsunsicherheit. Viele starben, manche passten sich den Eroberern an und andere gingen in das Exil: Die den Exodus wählenden Saral stammten insbesondere aus der im Jahre 52 v. G. d. K niedergebrannten Stadt Tharichas und flüchteten über einen Gebirgspass gen Osten. Sie bildeten im Jahre 50 v. G. d. K. auf einer Felseninsel im Sumpf der Gorlonmarsch die Wurzeln einer neuen Kultur: das Fürstentum Modrock.

Von der Gründung des Königreichs Teros-Saral

Die verbliebenen Jahre bis zur Gründung des Königreichs Teros-Saral waren von einer steten Schwächung des in Saral herrschenden Geschlechts Saralis geprägt. Die Eigenständigkeit erlosch schließlich unblutig, indem die Tochter Alena Saralis des Clanchefs Galianach Saralis den mächtigen Clanchef Aragin Terosgael aus Teros ehelichte. Nach dem Tod des Galianach Saralis endete zwar nicht seine Dynastie, doch sein Sohn Garath Saralis unterwarf sich den Terosgael. Als Gegenleistung durfte sein Geschlecht die verbliebenen Ländereien rund um die Stadt Saral behalten und erhielt sogar einen Teil der verlorenen zurück. Der aus der Verbindung der Geschlechter hervorgegangene Erstgeborene Gelias Terosgael wurde zum König gekrönt und setzte damit das Jahr 0 des Königreichs Teros-Saral und des gleichnamigen Volkes.

Vormachtstellung des Galith-Tempels

Im ersten Jahrhundert des Königreichs Teros-Saral konkurrierten unterschiedliche, teils regionale Religionsgemeinschaften. Vielfach wurden die Erdgöttin Gwladeyr und ihre Naturgeister angebetet, doch mit der Urbanisierung der Gesellschaft rückte der Gott Galith in den Mittelpunkt. Im Jahre 104 n. G. d. K. verschmolzen unterschiedliche Galith-Kulte des Königreichs unter der Führung eines neu gewählten Hohepriesters namens Brabitus. Er war es auch, der den Bau des riesigen Haupttempels in Teros in Auftrag gab.

Eine Brinaler Kogge landet an

Zu einer folgenschweren Begegnung kam es im Jahre 142 n. G. d. K., als ein Expeditionssegler aus Brinala im Königreich Andor an die Küste des Königreichs Teros-Saral einige Kilometer südlich von Aran anlandete. Eine Delegation gelangte nach Aran und wurde zum Königshaus nach Teros gebracht. Nach dem Verhör der Entdecker und Beratungen des königlichen Rates wurde entschieden, dass das fremde Königreich aufgrund ihrer unglaublich fortschrittlichen Schiffsbau- und Navigationskünste eine Bedrohung darstellt. Die Männer der Delegation wurden eingekerkert und das Ufer beim angelandeten Schiff mit Soldaten besetzt. Nach wochenlangen Verhandlungen wurden die Gefangenen bis auf den als Geisel in der Königsburg zurückbehaltenen Kapitän Lorius unter der Auflage freigelassen, nie wieder die Ufer des Königreichs Teros-Saral anzulaufen. Lorius wurde in den folgenden Jahren in einem vornehmen Zimmer der Königsburg untergebracht, lernte unheimlich schnell die Sprache der Einheimischen und passte sich deren Sitten und Gebräuchen an. Mit dem Königssohn Eadlyn Terosgael freundete er sich dabei an.

Diplomatie und Überseehandel

Jahrzehnte nach Lorius‘ Tod gelangte im Jahre 199 n. G. d. K. zum wiederholten Male ein königlich andorisches Kriegsschiff an die Küsten des Königreichs Teros-Saral. Das Schiff erkundete die Küstenlinie und schickte diesmal ein Beiboot in den Fluss Ivlis und gelangte bis in Sichtweite der Stadt Tar-Garvon. Nachdem der hiesige Burggraf den König Eadlyn Terosgael darüber informierte, war für diesen klar, dass sich diese Begegnungen zwangsläufig häufen würden. Deshalb beriet er sich im Rat der Edlen über die Risiken und Chancen und leitete daraus seine Politik ab: begehrte Güter wie Edelstahlwaffen oder Bücher importieren und damit die Macht des Königshauses stärken sowie mit Hilfe von Zöllen auf Handelswaren die Schatulle füllen. In den folgenden Jahrzehnten entwickelten sich dann aus sporadischen Begegnungen diplomatische Verhandlungen zwischen den Königshäusern und Handelsbeziehungen zwischen führenden Kaufmannshäusern der Königreiche. Ein größtenteils Rechtssicherheit schaffender Handelsvertrag wurde im Jahre 257 n. G. d. K. zwischen Eadlyns Sohn – König Arion Terosgael – und dem fernen andorischen Königshaus unterzeichnet und gegenseitige Botschaften in den Hauptstädten eingerichtet.

Im Jahre 303 n. G. d. K. folgte ein weiterer, bedeutender Handelsvertrag mit dem Königreich Arathan und auch hier die Einrichtung von Botschaften.